Gastvögel   

Das Lebensraummosaik im Naturschutzgebiet "Dammer Bergsee" hat dazu geführt, dass sich eine Vielzahl an Vogelarten als Brutvögel niedergelassen haben. Ähnlich verhält es sich mit den gefiederten Gästen des Gebietes. So vielgestaltig die einzelnen Biotope, so verschieden auch die Besucher. Nachfolgend sollen einige der häufigere Gastvögel in Wort und Bild vorgestellt werden.

Natürlich fallen den ziehenden Vogelverbänden aus der Luftperspektive die glitzernden Wasserflächen von Bergsee, Kleinem Klärteich und Ziegeleiteich auf. Dementsprechend gibt es eine große Anzahl an Gastvogelarten, die mit dem Element Wasser verbunden sind. Hier sind vor allem die Schwäne, Gänse und Enten aufzuzählen.

 

Jahrelang hielten sich keine Höckerschwäne mehr im Gebiet auf, nachdem Ende der 1980er Jahre ein Fuchs auf dem gefrorenen See 2 Schwäne erbeutet hatte. Erst seit 2005 sind Höckerschwäne wieder anwesend. Sie werden noch als Gastvögel gelistet, da es noch keine erfolgreiche Brut im NSG gab.

Foto: Majestätisch anzusehen: ein Höckerschwan.

 

(c) Torsten Laumann

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier warten die verschiedensten Gänse und Enten auf Besucher des NSG. Schnell gewöhnen sich die Tiere an die Fütterung von Brot. Dieses sollte doch unterlassen werden,  da mit dem verschimmelten Brotresten Krankheiten gefördert und Ratten angelockt werden.

Foto: Grau- und Kanadagänse sowie Stockenten am Nordufer. Bei einigen Tieren lassen sich Einkreuzungen von Hausgeflügel erkennen.

(c) Torsten Laumann

 

 

 

 

 

 

 

 

Als Neubürger werden Arten bezeichnet, die ursprünglich in anderen Gefilden beheimatet waren und in letzter Zeit in Deutschland Fuß gefasst haben. Zu ihnen gehört auch die Nilgans (Alopochen aegyptiacus). Am Dümmer und Alfsee hat sie bereits erfolgreich gebrütet. Im NSG "Dammer Bergsee" hat sie noch den Status eines Gastvogels. Seit 2 Jahren steigen die Rastbestände kontinuierlich an.

Foto: Exoten im Anflug: Nilgänse am Bergsee.

(c) Torsten Laumann

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Reiher- (Aythya fuligula) und Tafelenten (Aythya ferina) sind nahe miteinander verwandt. Sie gehören zu den Tauchenten, da sie ihre Nahrung unter der Wasseroberfläche tauchend erbeuten.                 Fotos: (c) Torsten Laumann

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Flussuferläufer (Actitis hypoleucos) ist der häufigste Watvogel des Gebietes. Bis zu 30 Exemplare können im Gebiet gleichzeitig beobachtet werden. Er sucht vor allem die freiliegenden Schlammflächen nach Nahrung ab.

Foto: Flußuferläufer auf Patrouille.

 

(c) Torsten Laumann

 

 

Zu den klassischen Limikolen-Zugzeiten im Mai und August kann der interessierte Vogelbeobachter einige Arten dieser Vogelgruppe zu Gesicht bekommen. Zu den regelmäßigen Gästen gehören Wald- und Bruchwasserläufer, Flußregenpfeifer und der Flussuferläufer. Es wurden aber auch schon Kampfläufer, Kiebitze, Alpenstrandläufer und Austernfischer registriert.

 

 

 

 

 

 

 

Besonders imposant sind immer wieder die Silhouetten von Greifvögeln am Himmel. Vor allem im August und September kann man mit Besuchen des Fischadlers am Bergsee rechnen. Nicht unweit, im Osterfeiner Moor, brüten Fischadler seit 2004 er-folgreich.

 

 

Nicht weniger imposant sind die anderen Greifvögel. Habichte und Sperber brüten im näheren Umfeld des NSG. Ebenso der Mäusebussard (Buteo buteo). Zur Nahrungssuche kommen sie in das Gebiet oder überfliegen dieses. In den Wintermonaten können Raufußbussarde (Buteo lagopus) am Himmel über dem Naturschutzgebiet erscheinen.

 

Foto: Kreisender Mäusebussard

 

(c) Torsten Laumann

 

 

 

 

 

 

Die Rauchschwalbe (Hirundo rustica) besucht das Naturschutzgebiet "Dammer Bergsee" lediglich zur Nahrungssuche über den Wasserflächen. Ihre Brutplätze liegen außerhalb an bäuerlichen Betrieben und Reitanlagen.

Foto: Auch Rauchschwalben müssen sich erholen.

 

(c) Torsten Laumann

Selbstverständlich halten sich auch viele verschiedene Kleinvogelarten im Bergseegebiet während der Zugzeit auf. Besonders stark vertreten ist die Gruppe der Finken (Fringillidae). Nicht weniger als 14 Arten, darunter so besondere wie Hakengimpel (Pinicola enucleator), Fichten- und Kiefernkreuzschnabel, Berghänfling und Polarbirkenzeisig wurden hier schon nachgewiesen. Auch die Meisenartigen kommen recht zahlreich vor. Hier sind vor allem die Nordischen Schwanzmeisen (Aegithalos caudatus caudatus) zu erwähnen, die in geringer Zahl alljährlich am Bergsee erscheinen.

Doch nicht nur im Winter zeigen sich Gastvogelarten im Naturschutzgebiet. Die Schwalben nutzen die große Wasserfläche des Bergsees als Jagdrevier. Uferschwalben, die ihre Brutgebiete in den Sandgruben der Umgebung haben, kommen hierher, um Nahrung zu suchen. Wesentlich häufiger sind aber Rauch- und Mehlschwalbe hier anzutreffen. Letztere nutzen den Schlamm zum Bau der Nester.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stellvertretend für diese Gruppe sei hier das Wintergoldhähnchen abgebildet. Die kleinste heimische Vogelart brütet mit etwa 5-10 Paaren im NSG. Während der Zugzeiten und in den Wintermonaten können sich die Rastbestände auf über 50 gleichzeitig anwesende Exemplare erhöhen.

Foto: Wintergoldhähnchen suchen mit Vorliebe in den Spitzen der Nadelbäume ihre tierische Nahrung.

(c) Torsten Laumann

Eine Vielzahl weiterer Vogelarten, die im Naturschutzgebiet brüten, verweilen auch nach dieser Zeit innerhalb dessen Grenzen oder im Nahbereich. Zu ihnen gehören z. B. Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Amsel oder Buntspecht. Oft erhöhen sich die Bestände durch Zuwanderung nach der Brutzeit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sehr selten erscheinen auch hochnordische Gäste im Naturschutzgebiet. Ihre Heimat sind die Tundren und Wälder Nordskandinaviens und Russlands. Bei starken Wintereinbrüchen weichen diese Arten den Schlechtwetterfronten nach Süden hin aus. Zu diesen Arten gehören Singschwan (Cygnus cygnus), Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes macrorhynchos) oder die Seidenschwänze (Bombycilla garrulus).

 

 

 

 

 

 

 

 

Singschwäne konnten erst wenige Male für das Naturschutzgebiet nachgewiesen werden. Sie äsen die Unterwasserbestände des Teichfadens und anderer Wasserpflanzen ab. Seidenschwänze (rechts) lassen sich in strengen Wintern vom reichen Angebot an Beeren und Früchten am Bergsee anlocken. Hier zeigen sie dann eine geringe Scheu dem Menschen gegenüber.

 

(c)  Torsten Laumann

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Diese kleine Auswahl soll einen Überblick über den Artenreichtum am Bergsee verschaffen. Die genaue Artenliste finden Sie separat auf einer Seite.

Ziehende Kraniche kann man zu beiden Zugzeiten über den Dammer Bergen beobachten. In der Diepholzer Moorniederung hat sich in den letzten Jahren einer der größten mitteleuropäischen Rastplätze mit bis zu 45.000 Exemplaren etabliert.

 

 

(c) Torsten Laumann

 

 

 

 

 

 

 

 

Weniger gern gesehen sind die Kormorane. Die Gewässer im Naturschutzgebiet werden mehr oder weniger extensiv bewirtschaftet. Dem Angelverein, der den Dammer Bergsee gepachtet hat sind sie natürlich ein Dorn im Auge. Am frühen Morgen können die Kormorane aber noch recht ungestört ihrer Profession nachgehen.

 

(c)  Torsten Laumann

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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