Orchideen 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

An wenigen Stellen gedeiht das Breiblättrige Knabenkraut so üppig, wie auf dem oberen Bild. Beim Betrachten des Blütenstandes erkennt man den typischen Blütenaufbau einer Orchidee. Die leuchtend violetten Blüten und die gefleckten Blätter sind markante Erkennungsmerkmale der Art.

 

 

 

Fotos: (c) Torsten Laumann

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine nahe Verwandte ist das Gefleckte Knabenkraut (Dactylorhiza maculata). Sie wird von vielen Fachleuten in mehreren Unterarten unterschieden: Geflecktes Knabenkraut in 2 UA. D. m. maculata und D. m. elodes  gedeiht vor allem auf sauren Böden wie Sand und Moor. Fuchs-Knabenkraut D. m. fuchsii findet sich dagegen auf basischen Böden. Um diese handelt es sich im Bergseegebiet. Einige Botaniker geben dieser Orchidee auch Artstatus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit den grünlichgelben Blüten zählt das Große Zweiblatt zu den unscheinbaren Orchideen. Hin und wieder findet man aber auch hier Besonderheiten, wie etwa das Exemplar oben, welches einen gestauchten Stängel und Blütenstand hat. Derartige Mutationen sind sehr selten. Rechts ist ein Blütenstand der Art zu sehen.

Fotos:  (c) Torsten Laumann

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine weitere Besonderheit der Echten Sumpfwurz am Bergsee ist, dass sie in 2 Varianten auftritt. Eine blüht in intensiveren Farben (links) und ist vom Wuchs etwa 15-20 cm hoch, die andere hat cremefarbenen Blüten (rechts) und erreicht eine Höhe von etwa 40 cm. Auch ist ihr Blütenstand lockerer aufgebaut als bei der niedrig wachsenden Variante.

 

 

 

Fotos: (c) Torsten Laumann

 

 

 

 

 

 

 

Links ist der Blütenstand einer Breitblättrigen Stendelwurz zu sehen, wie sie als typisch für das Bergseegebiet bezeichnet werden kann.

Rechts ist die gleiche Orchideenart zu sehen. Hier ist der Blütenstand atavistisch ausgebildet. Alles Blütenbestandteile sind verkleinert ausgeformt worden. Diese Mutation erscheint alljährlich wieder.

Fotos: (c) Torsten Laumann

 

 

 

 

Fast weiß und mit violetten Zeichen versehen sind die Blüten des Fuchs-Knabenkrautes. Sie ist die seltenste Orchideenart innerhalb des NSG. Sie findet sich auf kalkreichen Böden im Bereich der Abraumhalde.

Fotos: (c) Torsten Laumann

 

 

 

 

 

 

 

Ein Hauptgrund dafür, dass es heute das Naturschutzgebiet "Dammer Bergsee" gibt, sind die bedeutenden Vorkommen einer Vielzahl seltener und geschützter Pflanzenarten. Darunter befinden sich so Raritäten wie das Gelblichweiße Ruhrkraut (Pseudognaphalium luteoalbum) oder das Strand-Tausengüldenkraut (Centaurium littorale ssp. uliginosum).

Eine Pflanzengruppe, die die Botaniker und auch viele Naturbegeisterte besonders in ihren Bann zieht, sind die Orchideen. Von dieser, in jeder Hinsicht, besonderen Gruppe, kommen 5 verschiedene Arten vor: Breitblättriges Knabenkraut, Fuchs-Knabenkraut, Großes Zweiblatt, Echte Sumpfwurz und Breitblättrige Stendelwurz. Letztere kommt auch mit einer kleinwüchsigen Unterart im Gebiet vor. Nachfolgend sollen diese Orchideen etwas genauer vorgestellt werden. Dabei folge ich dem zeitlichen Ablauf des Jahres, wie diese Arten erblühen.

Eine besonders früh blühende Orchideenart ist das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis). Bereits in der ersten Maidekade steht sie in voller Blüte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Spät im Jahr, mit Beginn des Monates Juli erscheint eine der schönsten heimischen Orchideenblüten auf dem Plan. Die Echte Sumpfwurz (Epipactis palustris) tritt am Bergsee in solchen Mengen auf, dass viele Botaniker regelrecht ins Schwärmen geraten bei diesem Anblick. Es ist wirklich ein Naturerlebnis der besonderen Art, auf engstem Raum über 50.000 Exemplare dieser Orchidee zu sehen.

Erst ab Mitte Juli steht die Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine) in voller Blüte. Sie zählt bundesweit zu den häufigsten Orchideen und ist auch im NSG "Dammer Bergsee" zahlenmäßig am stärksten von allen Orchideen vertreten. Die Breitblättrige Stendelwurz zählt zu den Orchideen mit der größten Varianzbreite in ihrem Erscheinungsbild. Die Blütenfarbe kann von grünlichgelb bis hin zu dunkelbraunrot reichen. Mal gibt es einzeln stehende Exemplare, anderswo werden Horst ausgebildet. Aber immer handelt es sich um die eine Art.

Fast zur gleichen Zeit blüht eine eher unscheinbare Orchidee: das Große Zweiblatt (Listera ovata). Noch zu Beginn der 1990er Jahre war sie sehr selten im Gebiet zu finden. Aktuell hat sich der Bestand auf über 5.000 Exemplare eingependelt. Damit liegt sie auf Rang 3, nach Breitblättriger Stendelwurz und Echter Sumpfwurz.

Hiermit wurden nun alle heimischen Orchideen des NSG "Dammer Bergsee" vorgestellt. Das Erlebnis der Orchideenblüte kann allein durch Bilder nicht nachempfunden werden. Vor Ort, vis a vis, so sind die Orchideen am schönsten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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